Hausaufgabenkonzept der Kinderwelt Mering

Vorwort

Hausaufgaben ergänzen die schulische Arbeit und dienen der Vor- und Nachbereitung des Unterrichts. Das Hausaufgabenkonzept unterstützt hierbei die gemeinsame Arbeit aller Beteiligten an der Hausaufgabenbetreuung. Neben der allgemeinen Förderung des Kindes stellt das Erledigen der Hausaufgaben eine wichtige Schnittstelle zwischen Schule, Hort und Eltern dar. Mithilfe eines Hausaufgabenkonzept wird die Qualitätssicherung des Bildungs- und Erziehungsauftrages festgelegt.

  1. Bedingungen/ Definition der Hausaufgaben

Im Allgemeinen sollten Schüler die Hausaufgaben ohne fremde Hilfe bewältigen. Als pädagogische Einrichtung sehen wir uns dabei als kontinuierliche Begleiter der Kinder. Als Erzieher*innen wird ein zeitlicher Rahmen für eine eigenverantwortliche Hausaufgabenerledigung mit einem guten Arbeitsklima geschaffen. Als Hauptverantwortliche kontrollieren die Eltern täglich die Hausaufgaben ihrer Kinder.

  1. Ziele und Grundsätze
  • Eigenständigkeit
  • Motivation erhöhen
  • Ein strukturierter Prozess, damit Freiheiten verantwortungsvoll gelebt und genutzt werden können
  • Alternativen anbieten
  • Freiräume zu eröffnen heißt nicht, dass keine Regeln mehr bestehen
  • Das eigenverantwortliche Lernen wird durch eine Zeitanzeige unterstützt
  • Emotionale Unterstützung: empathischer, freundlicher und wertschätzender Umgang, positive Bestärkung durch das Personal
  • Unterstützung durch ältere Kinder, gegenseitige Hilfe und Tipps

Hausaufgaben sind an bestimmten Erwartungen geknüpft, was ihre Wirkung angeht. In § 28 der Bayerischen Schulordnung zum Thema Hausaufgaben und in der Fachliteratur treten zwei Funktionen besonders deutlich hervor: die „didaktische“ und die „erzieherische“ Funktion.

Die didaktische Funktion besteht darin, dass Kinder den Lehrstoff einüben sollen, also die Möglichkeit haben sollen, diesen z.B. zu wiederholen, zu verstehen oder anzuwenden, aber auch Inhalte für nachfolgende Unterrichtsstunden vorzubereiten.

In der erzieherischen Funktion sollen die Kinder über die Bearbeitung der Hausaufgaben zu selbstständiger Tätigkeit, zu selbstgeregeltem und eigenverantwortlichem Lernen angeregt werden.

Der zentrale Bildungsgrundsatz im Auftrag von Kitas ist die Entwicklung der Kinder zu eigenverantwortlichen Persönlichkeiten zu unterstützen. Sie werden in ihren Basiskompetenz, Problemlösefähigkeit, lernmethodische Kompetenz und Verantwortungsübernahme gestärkt (Art 13, Abs. 1 Bayerisches Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz).[1]

Nach dem gemeinsamen Mittagessen finden im Gruppenraum die Hausaufgaben mit den Erzieher*innen statt. Die Kinderwelt Mering sieht ihre Aufgabe darin, für die Kinder eine angenehme Arbeits- und Lernatmosphäre zu schaffen. Wir sehen uns dabei als Berater*innen, Begleiter*innen und Unterstützer*innen, die an den Stärken der Kinder ansetzt.

Die betreute Hausaufgabenzeit findet von 14 Uhr bis 15 Uhr statt.

In dieser Zeit sind keine Lese-, Lern- oder Abfragehausaufgaben inbegriffen! Diese sollen zu Hause gemacht werden.

Der Freitag ist im Hort ein Hausaufgaben freier Tag. Damit erhalten die Kinder die Möglichkeit miteinander und mit den Erzieher*innen freie Zeit zu gestalten. Zudem erhalten die Eltern die Chance über das Wochenende durch die gemeinsame Erledigung der Hausaufgaben den schulischen Entwicklungsstand der Kinder besser kennen zu lernen.

  • Kommunikation und Kooperation

Das Hausaufgabenheft dient der Kommunikation zwischen Schule, Hort und Eltern. Die jeweils kontrollierten Hausaufgaben werden von den Erzieher*innen mit einem grünen Stift abgehakt und unterschrieben. Außerdem werden hier auch Besonderheiten oder fehlende Hausaufgaben vermerkt. Sollten Kinder die Hausaufgaben nicht beenden können werden die Eltern entsprechend informiert. Die Hausaufgaben werden grundsätzlich nur auf Vollständigkeit und nicht auf Richtigkeit und äußere Form kontrolliert.

  1. Ablauf
  • Die Kinder holen nach dem Mittagessen leise ihren Schulranzen.
  • Anschließend begeben sie sich auf ihren Hausaufgabenplatz. Hierfür wird jeden Monat ein Sitzplan vom pädagogischen Personal erstellt.

Dabei werden auch mögliche Wünsche der Kinder berücksichtigt. Der Sitzplan dient dazu, eine konzentrierte Umgebung zu schaffen.

  • Sie erhalten dann etwas Zeit anzukommen und ihre Materialien herzurichten.
  • Zum Beginn der Hausaufgabenzeit ertönt einmal die Klangschale und die Lärmampel wird aktiviert. Zur zeitlichen Orientierung für die Kinder dient eine Sanduhr, welche die ersten 30 Minuten angezeigt.
  • Bei Fragen melden sich die Schüler leise und warten bis ein*e Erzieher*in Zeit hat zu ihnen zu kommen. Auch bei fertigen Hausaufgaben heben die Kinder ihre Hand. Das pädagogische Personal wird die Hausaufgaben kontrollieren.
  • Bei Bedarf besteht die Möglichkeit eine kleine Pause zu machen.
  • Wenn das Kind mit seinen Hausaufgaben fertig ist stehen verschiedene ruhige Beschäftigungen bereit. Erst nach Beendigung der Hausaufgabenzeit durch den Erwachsenen wird ins freie Spielen überleitet.
  • Die Hausaufgabenzeit wird frühestens nach 30 Minuten beendet, wenn der größte Teil der Gruppe bereits fertig ist.
  1. Festlegung der Aufgaben
    • Jedes Schulkind…
  • Ist eigenverantwortlich für seine Hausaufgaben zuständig, d. h. es trägt täglich seine Hausaufgaben in der Schule ein und hat immer alle nötigen Hefte, Bücher und Arbeitsmaterialien dabei.
  • Erledigt seine Hausaufgaben leserlich und vollständig.
  • Meldet sich leise und wartet bis ein*e Mitarbeiter*in Zeit hat zu helfen, wenn trotz eigener Bemühungen die Hausaufgaben nicht selbständig gelöst werden kann.
  • Meldet sich leise, wenn es fertig ist mit Hausaufgaben und wartet auf die Kontrolle eines Mitarbeiters.
  • Verbessert ggf. Fehler, auf die es hingewiesen wird, sofort oder zu Hause.
  • Erledigt Lese- und Lernhausaufgaben zuhause.
  • Stellt die Hausaufgaben zuhause fertig, wenn es im Hort nicht fertig wird.
  • Zeigt sein Hausaufgabenheft selbstständig im Hort, auch wenn keine Hausaufgaben aufgetragen wurden.
  • Pädagogisches Personal im Hort…
  • Achtet auf eine gute Arbeitsatmosphäre und bietet die räumlichen Gegebenheiten vor.
  • Ermutigen die Kinder sich mit ihren Hausaufgaben auseinander zu setzen.
  • Unterstützen, motivieren und geben Hilfestellung.
  • Bietet verschiedene Arbeits- und Konzentrationshilfen zum Erstellen der Hausaufgabe an.
  • Überprüfen die Hausaufgaben auf Vollständigkeit.
  • Informieren die Eltern und Lehrkräfte über Besonderheiten durch die Kommunikation über das Hausaufgabenheft
  • Die Eltern…

Die Zusammenarbeit mit Eltern bestrebt die ganzheitliche Entwicklung. Grundsätzlich liegt die Verantwortung für die schulischen Leistungen weiterhin bei den Eltern.

  • Sehen sich die gemachten Hausaufgaben zusammen mit dem Hausaufgabenheft an, um so auch einen aktuellen Stand des Schulstoffs zu erhalten.
  • Unterstützen ihr Kind bei der Fertigstellung von nicht geschaffter Hausaufgaben.
  • Helfen ihrem Kind bei mündlichen Hausaufgaben, wie Lesen, Lernen und Diktate.

Das Hausaufgabenkonzept wird vom Hort Team regelmäßig überarbeitet und auf seine Aktualität hin überprüft.

Das Team des Hortes „Adlergruppe“

[1] *Vgl. Andreas Wildgruber; Andrea Schuster; Sina Fischer: Weiterentwicklung der Hausaufgabenpraxis in Horten und Häusern für Kinder, München, Deutschland: Staatsinstitut für Frühpädagogik, 2019